6 Uhr und schon Bewegung am CP. Wir sollen vor Mittag
in Durness am CP sein. Wir haben Sonnenschein.

Laut Wetterbericht wird das heutige Highlight, die
Highlandgames zumindest teilweise ins Wasser fallen, das dann wieder
einmal recht ausgiebig und ausdauernd vom Himmel kommt.
Vorerst ist es noch schön und warm und die Teilnehmer
starten früh um rechtzeitig einen Platz am Campingplatz in Durness,
der wegen der Games sehr voll sein wird, zu ergattern. Wir haben
zwar reserviert, wurden aber vom Platzmanager gewarnt, dass es eng
werden könnte.
Zu Mittag, es nieselt immer wieder, ist der Platz
auch wirklich voll, aber wir stehen alle gut und zum Teil besonders
schön direkt an der Klippe mit Blick auf Sandbucht und Meer. Leider
wird der Blick bald durch den einsetzenden Regen getrübt und die
Dudelsack-Klänge, die immer wieder vom Festgelände herüberwehen,
werden vom starken Wind verweht und vom Rauschen des Regens
überdeckt.

Vorerst ist jedoch alles noch erträglich und
entsprechend gut ausgerüstet mit Stiefeln, Regenjacken, Pelerinen
und Mützen gehen die Gäste den kurzen Weg zu den Games. Der etwas
dörflich geratene Festzug mit einer kleinen Kapelle schottischer
DudelsackpfeiferInnen und TrommlerInnen ist schon einmarschiert,
Hammerwerfen ist gerade im Gange, die Piper quetschen ihre
Dudelsäcke was das Zeug hält und fröhliche Schotten in T-Shirt und
kurzen Hosen laben sich an den Imbissbuden. Bald ist das viel zu
klein geratene Bierzelt wegen des immer stärker werdenden Regens
überfüllt und auch die noch so Unentwegten flüchten in die
Fahrzeuge.
Die Highland
Games werden von traditioneller Musik, besonders dem Dudelsackspiel,
und Tänzen begleitet.
Die Spiele sind
ein Volksfest für die ganze Gesellschaft und locken auch
hunderttausende Touristen an.
Eine der vielen Besonderheiten des
Landes sind die Männer in den karierten Röcken, den Schottenröcken,
die auch Kilt genannt werden. Das Nationalinstrument ist der Dudelsack.
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Später am Nachmittag wurden auch Baumstämme geworfen.
Da der Regen jedoch inzwischen jede Neugierde ertränkt hat, sitzen
alle lieber drinnen. Das Abendmeeting findet in einem etwas
ruhigeren Teil der überfüllten Bar statt und das eine oder andere
Bier tröstet über das schlechte Wetter hinweg.
Einige haben auch im Restaurant Plätze reserviert und
genießen das typisch schottische Abendessen. Inzwischen ist der
Strom am ganzen Platz ausgefallen, kommt kurzfristig wieder, sodass
zumindest Teile der Eröffnung der Olympischen Spiele in London im TV
gesehen werden. Wer dann keinen 12-Volt-Fernseher hatte, hatte Pech.
Während der gesamten Nacht und am Morgen waren wir ohne Strom.
Erfahrene Camper nehmen so etwas gelassen hin, schalten alles auf
Gas um, vergessen die Kaffeemaschine und trinken von Hand
aufgegossenen Filterkaffe zum Frühstück.


Um 19 Uhr Besprechung bei Sonnenschein der Route am
CP im Pub.
Statt dem Regen haben wir einen sehr starken Wind.