Ein
strahlend blauer Morgen bricht an und das Sommerwetter hält den
ganzen Tag über bis zum Abend, als ein voller Mond aufgeht.
Der
Bus erwartet uns schon und Lorna, unsere schottische Führerin,
erzählt, dass sie sowohl in der Schweiz als auch in Bayern
gearbeitet hat und daher unsere Dialekte recht gut versteht.
Wir
fahren Richtung St. Andrews, ganz bewusst nicht immer auf Autobahn
und Schnellstraße. So sehen wir im Drive-In-Verfahren Dunkeld, Cuper
und einige andere nette schottische Kleinstädte.
Vorbei am ältesten Golfplatz der Welt kommen wir nach
St Andrews. Es
ist eine Kleinstadt an der Ostküste Schottlands die 1620 zur
königlichen Stadt erkoren wurde. Mit ihrer malerischen Lage an der Nordsee
ist sie ein
gern besuchtes Ziel für Touristen.

Foto Peter
Gordon
In dieser lieblichen
Stadt haben sich Prinz William und
seine Kate
kennengelernt.


Die Stadt
ist vor allem für ihre
traditionsreiche Universität und als Heimat des Golfsports berühmt.
Die University of St
Andrews, gegründet 1413, ist die älteste Universität Schottlands und
drittälteste Großbritanniens. Sie gilt bis zum heutigen Tag zusammen
mit Oxford und Cambridge als eine der Eliteuniversitäten des
Vereinigten Königreichs.

Wir besichtigen die
eindrucksvollen Ruinen der ehemaligen St. Andrews Kathedrale. Das
Kirchenschiff muss dereinst riesig gewesen und das Dach auf
mächtigen Säulen geruht haben.

St
Andrews war die weitaus größte Kathedrale des Landes und diente im
mittelalterlichen Schottland als Hauptsitz der Kirche. An diesem Ort
gab es seit mindestens dem 8. Jahrhundert christliche Bauten, das
älteste Gebäude, das heute noch steht, ist der St. Rule’s Tower.

Er
war Teil einer Kirche oder Kathedrale, die von augustinischen
Geistlichen im frühen 12. Jahrhundert gebaut wurde. Die neue
Kathedrale wurde 1160 begonnen. Nach vielen Verzögerungen wurde sie
im Jahr 1318 in der Gegenwart von Robert the Bruce schließlich
geweiht. Am 11. Juni 1559 – nachdem John Knox eine Predigt gehalten
hatte – wurde die Kathedrale aufgegeben und man benutzte stattdessen
die Pfarrkirche, so dass der großartige Komplex mittelalterlicher
Gebäude langsam verfiel.

Foto Peter Schäfer
Das zur Kathedrale gehörende Gelände – umgeben von der alten
Hofmauer – ist mit seinen gut erhaltenen Ruinen sehr eindrucksvoll.
Das Museum der Kathedrale enthält eine hervorragende Sammlung
verzierter Steine.
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Der zur Kathedrale gehörende Friedhof bietet viele
interessante Grabsteine, einschließlich dessen für "Tommy“ Morris",
dem berühmten Golfspieler aus dem 19. Jahrhundert. |
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Zu
Mittag machen alle einen kleinen Stadtbummel, es ist wie in
Pitlochry, ständig trifft man bekannte Gesichter. Der Imbiss wird
individuell in einem der zahlreichen netten Lokale genossen, es
stellt sich aber heraus, dass sich die meisten für Fish&Chips, das
viel eher als Haggis als Nationalgericht bezeichnet werden kann,
entschieden haben.

Wir
treffen uns beim Bus und fahren eine 1/2 Stunde zum Scone Palace. Es
ist eine königliche Residenz und war über mehrere Jahrhunderte auch
der Krönungsort der Könige Schottlands.

Scone
Palace ist ein roter Prachtbau, der dieselbe Ansammlung von Möbeln,
Fotos, Bildern, Porzellan und Nippes beherbergt wie alle Schlösser,
die wir bis jetzt gesehen haben. Ausnahme: Es gibt außer dem immer
wieder gezeigten Bett, das Königin Viktoria benutzt haben soll,
einen Schreibtisch, der Marie Antoinette gehört haben soll.
Auf
der Rückfahrt durch die jetzt schon viel sanftere schottische
Landschaft sehen wir wogende Getreidefelder, Heuwiesen und eine über
100 Jahre alte 30m hohe Buchenhecke.
Am CP
gibt es dann die gewohnte Besprechung für
den nächsten Tag. Der Abend klingt wieder in der Bar oder beim
Plaudern am Platz aus.